Viele von uns haben einen Erste Hilfe Kurs besucht und sich dort lebensrettende Maßnahmen und Handgriffe angeeignet. Weniger bekannt sind Letzte Hilfe Kurse. Sie vermitteln Wissen darüber, was wir am Ende des Lebens für uns nahestehende Menschen tun und wie wir ihre Lebensqualität verbessern können.
Die Diagnose, dass Menschen schwerstkrank sind und es keine Therapie mehr für sie gibt, ist erst einmal ein Schock und erzeugt oft eine große Hilflosigkeit bei den Betroffenen und jenen, die ihnen nahestehen. Sie fühlen sich oftmals, als ob sie überhaupt nichts mehr tun können und der Situation ausgeliefert sind.
Wir können Menschen jedoch bis zu ihrem letzten Atemzug helfen, indem wir ihnen beistehen, sie begleiten und ihr Leiden dadurch lindern. Es kann noch viel mehr getan werden, als wir zunächst annehmen. Da Sterben und Tod in unserem Alltag verdrängt und aus dem öffentlichen Blickfeld der Gesellschaft verschwunden sind, ist auch das Wissen über den Umgang mit den Sterbenden verloren gegangen.
In dem Letzte Hilfe Kurs lernen wir Basiswissen und einfache Handgriffe. Wir fragen, woran wir erkennen, dass Menschen sterbend sind, welche Symptome sich zeigen und was wir in dieser Situation konkret tun können. Es wird auch ein Einblick vermittelt in Themen wie die Patientenverfügung und an welche Einrichtungen und Stellen wir uns für eine Unterstützung wenden können. Der Schwerpunkt liegt auf hilfreichen Informationen.
Menschen, die den Letzte Hilfe Kurs bisher besuchten, zeigten sich sehr erleichtert und äußerten viel Dankbarkeit, weil sie eine Hemmschwelle überwinden konnten. Wenn wir lernen, was wir für sterbende Menschen tun können, löst sich auch die Hilflosigkeit dem Tod und dem Sterben gegenüber und ein neues Feld eröffnet sich.
In dem Kurs geht es vor allem um Menschlichkeit. Er richtet sich an alle Interessierten und möchte einer Zeit gerecht werden, in der sich neue soziale Strukturen entwickeln, Familien nicht mehr so nah beieinander sind und durch Freund*innen und Nachbar*innen ersetzt werden. Was können wir von Mensch zu Mensch füreinander tun, wenn die Lebensreise ihrem Ende zugeht?
Wir möchten allen Menschen ermöglichen an unserem Kurs teilzunehmen und Geld soll kein Hindernis sein. Unsere beiden Mitarbeiterinnen, Kristina Kraeusel und Heidi Krull, bieten den Kurs unentgeltlich an. Über einen Unkostenbeitrag für den Raum und die Materialien freuen wir uns sehr.
Die nächsten Kurstermine und weitere Informationen finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich bitte bei den Koordinatorinnen des ambulanten Hospizdienstes:
Kristina Kraeusel: 030 5472 5713 / k.kraeusel@keh-berlin.de
Heidi Krull: 030 5472 5714 / h.krull@keh-berlin.de